Die Geschichte des Whiteboards

Die Geschichte des Whiteboards

Die Geschichte des Whiteboards 1050 700 Design Whiteboards aus Berlin

Fotonegative? Eine brennende Lagerhalle? Giftige Tinte? Was das alles mit Whiteboards zu tun hat, erfahrt ihr in unserer kleinen Geschichtsstunde.

Informationen verschiedenster Art hielt man bereits in der Antike auf diversen Formen von Tafeln fest: je nach vorherrschender Kultur und örtlichen Begebenheiten nutzte man Ton-, Stein-, Wachs-, Elfenbein- oder Schiefertafeln.

In „Orbis sensualium pictus“ (Die sichtbare Welt), dem Jugend- und Schulbuch des Theologen Johann Amos Comenius von 1653, findet sich die Abbildung eines Klassenraums mit einer mit Kreide beschrifteten Wandtafel. Demnch ist also anzunehmen, dass die klassische Schreibtafel zu diesem Zeitpunkt bereits genutzt wurde. 1809 wurde in Philadelphia die erste Tafel an einer öffentlichen Schule eingesetzt.

Fotonegative als Inspiration

Googelt man aber „Geschichte des Whiteboards“, gelangt man schnell zu der Erkenntnis, dass hier schon bei den Anfängen Uneinigkeit herrscht: die einen sagen, es sei Martin Heit gewesen, der das Whiteboard in den 1950er Jahren erfand. Der Kriegsfotograf soll bei seiner Arbeit mit Filmnegativen entdeckt haben, dass man auf deren Oberfläche mit einem Sharpie Pen (Permanent Marker) schreiben konnte.

Wenig später entwickelte er das erste Whiteboard, das eine ähnlich polierte Oberfläche wie Filmnegative hatte. Doch die Tragik machte auch vor dieser Geschichte nicht halt: Eine Nacht, bevor er seine Entdeckung mit der Welt teilen konnte, brannte die Lagerhalle, in der er seine Prototypen aufbewahrte, bis auf die Grundmauern nieder. Nun entschied sich Heit statt in neue Prototypen zu investieren, seine Erfindung an den Schreibwarenhersteller „Dri-Mark“ zu verkaufen. Dieser statte dann ab Mitte der 1960er vor allem Schulen mit Whiteboards aus.

Heit vs. Stallion

Andere wiederum sind sich sicher, dass Albert Stallion, einen Anspruch auf die Erfindung des Whiteboards hat. Stallion arbeitete in den 1960er Jahren für Alliance, einem Hersteller amerikanischen Stahls. Eines der Produkte, die sie dort herstellten, war ein Stahl, der mit einer Emaillebeschichtung versehen war. Dieser emaillierte Stahl war extrem kratzfest und diente unter anderem als Verkleidung für verschiedene Produkte.

In einer Betriebsversammlung soll Stallion vorgeschlagen haben, das Produkt auf dem Markt als Ersatz für Kreidetafeln anzubieten. Leider wurde er nicht ernst genommen und zog von dannen, um seine eigene Firma zu gründen: Magiboards. Dort verkaufte er die aus Emaille gefertigten Whiteboards.

Ungiftige Tinte und Kreidestaub zum Durchbruch

Was man mit Sicherheit sagen kann ist, dass die Whiteboards in den 1960ern den Markt erreichten – auch wenn sie sich zu Beginn nicht wirklich durchsetzten. Problematisch war die Reinigung der Boards: Sie ließen sich nur mit feuchten Tüchern reinigen, da die trocken abwischbaren Marker, wie wir sie heute kennen, noch nicht erfunden waren.

Die Geschichte des Whiteboards

Das machte die Boards nicht praktischer als handelsübliche Kreidetafeln und somit hinfällig. Erst 1975, als Jerry Woolf eine ungiftige Art von trockener Tinte erfand, erfreuten sich Whiteboards größerem Interesse.
In den 90er Jahren, als Kreidestaub als gesundheitliches Problem angesehen wurde, begannen Whiteboards regelrecht zu boomen. Ein Muss an jedem Arbeitsplatz – sie durften in keinem Meeting fehlen.

Was auch immer nun der Fall sein mag, ob Heit oder Stallion, das Whiteboard hat sich zu einem effizieten Arbeitstool entwickelt. Mit der steigenden Bedeutung von kreativer Teamarbeit erlebt es eine regelrechte Renaissance. Vor allem digital affine Tech-Unternehmen setzen auf die analogen, schnell einsetzbaren Boards.